Bruderschaften,


die sehr oft unter dem Patronat eines ausgewählten Heiligen stehen, sind religiöse Vereinigungen, die gemäß Definition bestimmten Personenkreisen offen stehen. Neben dem Totengedenken und der Ausübung von Werken der Barmherzigkeit und der Nächstenliebe fördern sie vor allem die individuelle Frömmigkeit ihrer Mitglieder. Oft gehören zu deren Mitgliedern Geistliche und Laien beiderlei Geschlechts. Als Vorläufer der Bruderschaften gelten mittelalterliche Gebetsverbrüderungen, deren Leitung in der Regel ein Geistlicher innehatte, während Laien die Verwaltungsund Rechtsgeschäfte besorgten. Beispiele aus Vorarlberg sind die Dreifaltigkeitsbruderschaft, die 1460 in Rankweil gegründet wurde, und die 1502 ebenfalls in Rankweil errichtete Sebastiansbruderschaft. Diese und die später gegründeten Bruderschaften, die auch Mitglieder außerhalb Rankweils aufnahmen, trugen wesentlich zur Entwicklung der Wallfahrt und Bekanntmachung des Gnadenortes bei. Während die Reformationszeit Bruderschaften stark einschränkte, erlebten sie in der Zeit der Gegenreformation in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts eine neue Blüte. Vor allem erfassten sie nun auch viele Pfarr- und Wallfahrtskirchen auf dem Land. Diese Entwicklung ist auch in Götzis zu beobachten, wo mit der Rosenkranz-Bruderschaft die erste ihrer Art im Jahr 1626 bei der Pfarrkirche St. Ulrich eingeführt wurde.