Hl. Arbogast

Der Tradition nach stammt der im 7. Jahrhundert wirkende Heilige entweder aus Schottland, Irland oder Aquitanien im südlichen Frankreich. Möglicherweise stehen diese unterschiedlichen Geburtsstätten in keinem Widerspruch zueinander, sondern belegen eine erste frühe Wandertätigkeit des Heiligen als Missionar. In seiner Vita heißt es, der Heilige wäre vom merowingischen König in das Elsass gesandt worden, um unter den Alemannen das Christentum zu stärken und so die fränkische Staatsidee zu verwurzeln. Vor 667 soll sich der Heilige jedenfalls in einem Waldstück, das der Legende nach als „Heiliger Forst“ bezeichnet wird, niedergelassen haben, um dort als Einsiedler zu leben. Zu Ehren der Muttergottes und des hl. Martin von Tours errichtete er an diesem Standort auch eine kleine Kapelle. Nach dem Tod von Bischof Amandus von Straßburg wurde der Heilige zum neuen Bischof ernannt, soll dort die erste Kathedrale erbaut und später das von König Dagobert II. reich dotierte Kloster Surburg am Rande des „Heiligen Forstes“ sowie das St. Arbogast Stift in Straßburg gegründet haben. Sein Todestag ist der Tradition nach der 21. Juli 678. Die Reliquien des hl. Arbogast wurden zunächst auf dem „gallorömischen Friedhof zu Straßburg“ aufbewahrt und danach auf die beiden von ihm gegründeten Klöster aufgeteilt. Der hl. Arbogast ist der Hauptpatron des Bistums Straßburg.

Hl. Anna

Bei der hl. Anna handelt es sich um die Mutter Mariens und damit Großmutter des hl. Christuskindes. Die apokryphen Schriften berichten, dass Anna in Betlehem zur Welt kam und mit 24 Jahren den greisen Priester Joachim heiratete. Die Ehe blieb viele Jahre kinderlos, bis Joachim in der Einöde um Nachwuchs betete. Die Gebete wurden schließlich erhört und Anna im Alter von 44 Jahren Mutter von Maria. Daher gilt die hl. Anna als besondere Patronin der Witwen, werdenden Mütter und kinderlosen Frauen, wurde aber auch zu allen Zeiten in Krankheit (vor allem von Pestkranken) und in der Todesstunde angerufen. Nach der Aufnahme des Anna-Festes in das römische Kalendarium 1481 erfuhr ihre Verehrung im frühen 16. Jahrhundert eine erste Blütezeit in Vorarlberg. Ihre familiäre Beziehung zum Heiland bringt der seit dem Mittelalter beliebte Bildtypus der „Hl. Anna Selbdritt“ zum Ausdruck. Er zeigt die hl. Mutter Anna gemeinsam mit ihrer Tochter Maria, die meist als junges Mädchen dargestellt ist, und dem Jesuskind.